NIS-2 und DORA: Gemeinsame Compliance-Anforderungen als Chance für mehr IT-Sicherheit
Regulatorische Komplexität als Herausforderung und Chance Die stetig wachsende Zahl an Regulierungen stellt Unternehmen branchenübergreifend vor...
7 Min. Lesezeit
Marc ten Eikelder
:
07.03.25 12:00
Die stetig wachsende Zahl an Regulierungen stellt Unternehmen branchenübergreifend vor enorme Herausforderungen. Zusätzliche Dokumentationspflichten, neue Compliance-Anforderungen und verstärkte Kontrollen erhöhen den bürokratischen Aufwand und binden wertvolle Ressourcen. Doch hinter diesem vermeintlichen Mehraufwand verbirgt sich eine strategische Chance: Durch eine intelligente Umsetzung lassen sich die Anforderungen verschiedener Regularien in ein übergreifendes, zukunftssicheres Compliance-Framework integrieren.
Ein aktuelles Beispiel dafür sind die beiden EU-Regularien NIS-2 und DORA. Ihre parallele Einführung zeigt, wie Unternehmen regulatorische Überschneidungen gezielt nutzen können: Anstatt zwei separate Compliance-Strategien zu entwickeln, ermöglicht ein integrierter Ansatz nicht nur Kosteneinsparungen, sondern auch ein höheres Sicherheitsniveau.
Dieser Beitrag gibt Antworten auf folgende Fragen:
Obwohl DORA und NIS-2 ähnliche Ziele verfolgen, unterscheiden sie sich deutlich in ihrem Fokus:
Eine präzise Abgrenzung dieser beiden Regularien ist essenziell für eine effektive Compliance-Strategie.
Ein häufiges Missverständnis ist nämlich die Annahme, dass von beiden Regelwerken betroffene Finanzunternehmen ausschließlich DORA erfüllen müssen. Tatsächlich hat DORA als Lex specialis im Finanzsektor Vorrang und befreit Finanzunternehmen grundsätzlich von NIS-2. Allerdings deckt DORA nicht alle Sicherheitsaspekte ab – etwa branchenübergreifende Anforderungen oder Risiken in der Lieferkette. In diesen Bereichen können die Vorgaben von NIS-2 weiterhin relevant sein.
Unternehmen sollten daher beide Regelwerke sorgfältig analysieren, um mögliche Lücken zu identifizieren und eine integrierte Compliance-Strategie zu entwickeln, die sowohl die spezifischen Anforderungen von DORA als auch die allgemeinen Sicherheitsstandards von NIS-2 berücksichtigt.
Der Digital Operational Resilience Act (DORA) definiert klare Anforderungen zur Stärkung der Cybersicherheit im Finanzsektor. Wichtige Bestandteile sind:
Die Einhaltung von DORA wird durch nationale Aufsichtsbehörden wie BaFin und die Bundesbank überwacht – in enger Abstimmung mit EU-Behörden.
Die NIS-2-Richtlinie erweitert den bestehenden Schutz der Cybersicherheit und setzt branchenübergreifend hohe Sicherheitsstandards:
In Deutschland übernehmen das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) und die Bundesnetzagentur die Aufsicht über die Umsetzung.
Beide Regularien verfolgen das übergeordnete Ziel, die Cybersicherheit und digitale Resilienz innerhalb der EU zu stärken. Sie verpflichten Unternehmen dazu, angemessene Schutzmaßnahmen zu implementieren, um das Risiko von Cyberangriffen und Systemausfällen zu minimieren.
Diese Überschneidungen ermöglichen es Unternehmen, durch einen ganzheitlichen Compliance-Ansatz sowohl DORA als auch NIS-2 effizient zu erfüllen.
Die Nichteinhaltung von DORA oder NIS-2 kann gravierende Konsequenzen haben – sowohl finanziell als auch rechtlich und geschäftlich. Unternehmen, die nicht rechtzeitig handeln, setzen sich erheblichen Risiken aus.
Diese Bußgelder sind nicht nur eine finanzielle Belastung, sondern können auch das Wachstum und die Investitionsfähigkeit eines Unternehmens erheblich einschränken.
In besonders kritischen Fällen kann dies sogar zum Eingriff in den Geschäftsbetrieb oder zu einer zeitweiligen Untersagung bestimmter Dienstleistungen führen.
Die Umsetzung beider Regularien folgt unterschiedlichen Zeitplänen. Unternehmen sollten frühzeitig handeln, um die Fristen einzuhalten und Risiken zu minimieren.
Sowohl die NIS-2-Richtlinie als auch der DORA-Rahmen zielen darauf ab, die Cybersicherheit in der EU zu stärken. Doch ihre jeweiligen Schwerpunkte setzen unterschiedliche Prioritäten:
Die parallele Einführung von NIS-2 und DORA stellt Unternehmen vor neue Compliance-Anforderungen, bietet aber auch die Möglichkeit, Synergien zu nutzen. Viele regulatorische Vorgaben überschneiden sich – wer dies strategisch angeht, kann sowohl Zeit als auch Ressourcen sparen.
Obwohl die Schwerpunkte unterschiedlich sind, weisen NIS-2 und DORA signifikante Überschneidungen auf. Diese ermöglichen Unternehmen eine effiziente Ressourcennutzung und vermeiden doppelte Arbeit in der Compliance.
Wichtige Gemeinsamkeiten sind:
Sowohl DORA als auch NIS-2 verpflichten Unternehmen zu höheren Sicherheitsstandards und fordern die Umsetzung von technischen Anforderungen, die in etwa dieselben Bereiche abdecken und mit gezielten Sicherheitsmaßnahmen und -funktionen ganzheitlich erfüllt werden können:
Bereich | DORA | NIS-2 |
---|---|---|
Vorfallberichterstattung | Finanzinstitute müssen alle schwerwiegenden Cyberangriffe melden | 24-Stunden-Meldepflicht für alle betroffenen Unternehmen |
Drittanbieter-Sicherheit | Strenge Risikobewertungen & Verträge für ICT-Dienstleister erforderlich | Sicherheit in Lieferketten muss gewährleistet sein |
Technische Resilienztests | Regelmäßige Stresstests & Notfallpläne sind verpflichtend | Fokus auf Netzwerksicherheit & Notfallprozesse |
Anstatt also separate Compliance-Programme für NIS-2 und DORA aufzubauen, können Unternehmen IT-Sicherheitsmaßnahmen zentralisieren und durch eine gemeinsame Sicherheitsstrategie Effizienzgewinne erzielen:
Die parallele Implementierung von NIS-2 und DORA schafft damit Effizienzgewinne und reduziert den Verwaltungsaufwand. Wer beide Regularien gemeinsam denkt, kann IT-Ressourcen gezielter einsetzen und ein robusteres Sicherheitsnetzwerk aufbauen.
Ein integriertes Risikomanagement bietet dabei entscheidende Vorteile:
Eine robuste Sicherheitsinfrastruktur mit einem integriertem Risikomanagement ist daher entscheidend, um mit einer einheitlichen Lösung beide Regularien abzudecken, anstatt separate Strategien zu verfolgen.
Besonders wichtig sind:
Durch die Implementierung dieser Technologien erfüllen Unternehmen nicht nur die Anforderungen von DORA und NIS-2, sondern stärken auch ihre gesamte Sicherheitsarchitektur.
Eine erfolgreiche Implementierung erfordert einen strukturierten Ansatz:
Moderne Technologielösungen erleichtern die Umsetzung der NIS-2- und DORA-Vorgaben. Besonders hilfreich sind:
Zusätzlich bewährte Sicherheitskonzepte:
Die parallele Einführung von NIS-2 und DORA ist ein aktuelles Beispiel für die zunehmende regulatorische und bürokratische Komplexität, mit der immer mehr Unternehmen konfrontiert werden. Anstatt separate Compliance-Strategien für jede einzelne Vorschrift zu entwickeln, lohnt es sich, regulatorische Überschneidungen gezielt zu nutzen. Wer einen integrierten Ansatz verfolgt, kann nicht nur den administrativen Aufwand und die Kosten reduzieren, sondern auch seine IT-Sicherheitsmaßnahmen ganzheitlich optimieren.
Die Anforderungen beider Regularien zeigen, dass Cybersicherheit heute mehr als eine reine IT-Frage ist – sie ist ein unternehmensweiter Prozess, der klare Verantwortlichkeiten, kontinuierliche Überprüfung und den Einsatz moderner Sicherheitstechnologien erfordert. Automatisierte Lösungen erleichtern die Einhaltung von Vorschriften, regelmäßige Audits und Tests gewährleisten langfristige Sicherheit, und eine enge Zusammenarbeit mit Aufsichtsbehörden hilft, rechtliche Risiken frühzeitig zu minimieren. Entscheidend ist, dass Unternehmen nicht nur auf die aktuelle Gesetzeslage reagieren, sondern eine langfristige Strategie zur digitalen Resilienz entwickeln.
Die Entwicklung neuer Bedrohungen wird auch künftig zu weiteren regulatorischen Anpassungen führen. Unternehmen, die heute eine starke Sicherheitskultur etablieren und ihre Schutzmaßnahmen kontinuierlich weiterentwickeln, werden nicht nur compliant bleiben, sondern auch ihr Vertrauen bei Kunden und Partnern stärken. Wer IT-Sicherheit strategisch als Wettbewerbsvorteil begreift, sichert nicht nur die eigene Geschäftskontinuität, sondern schafft eine nachhaltige Basis für zukünftiges Wachstum.
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