Das DigiG und seine Bedeutung für KRITIS-Unternehmen

Die Digitalisierung verändert das Gesundheitswesen grundlegend. Mit dem Digital-Gesetz (DigiG) hat die Bundesregierung einen entscheidenden Schritt unternommen, um die medizinische Versorgung effizienter, sicherer und patientenzentrierter zu gestalten. Für KRITIS-Unternehmen, die eine Schlüsselrolle in der kritischen Gesundheitsinfrastruktur spielen, bringt das DigiG zahlreiche Anforderungen – und Chancen. Dieser Beitrag gibt einen klaren Überblick über die Inhalte, Ziele und Auswirkungen des Digital-Gesetzes und zeigt, warum es für KRITIS-Unternehmen so relevant ist.

Was ist das Digital-Gesetz (DigiG)?

Das Digital-Gesetz, vollständig „Gesetz zur Beschleunigung der Digitalisierung des Gesundheitswesens“, ist ein zentraler Baustein der digitalen Transformation im Gesundheitswesen. Es fördert den Einsatz digitaler Technologien und schafft die rechtlichen Grundlagen für innovative Lösungen. Zu den Kernpunkten des DigiG gehören:

• Elektronische Patientenakte (ePA): Digitale Speicherung und Abrufbarkeit wichtiger Gesundheitsdaten für alle gesetzlich Versicherten ab 2025.
• E-Rezept: Digitalisierung von Verschreibungen.
• Digitale Medikationsübersicht: Übersicht über verschriebene Medikamente zur Vermeidung von Fehlern und Doppelungen.
• Telemedizin: Förderung von Fernbehandlungen und standortunabhängigen Sprechstunden.
• DiGA (Digitale Gesundheitsanwendungen): Erweiterung der Möglichkeiten digitaler Therapiewerkzeuge.
• Cloud-Nutzung: Einführung strenger Sicherheitsstandards für Gesundheitsdaten, einschließlich BSI C5.

Das DigiG legt damit den Grundstein für eine effizientere und sicherere Gesundheitsversorgung.

Ziele des DigiG

Das Digital-Gesetz verfolgt die Vision eines modernen, digitalisierten Gesundheitswesens. Die wesentlichen Ziele sind:

Effizienz und Qualität steigern

Digitale Lösungen verbessern die Qualität medizinischer Behandlungen durch präzisere Diagnosen und individuellere Therapien. Sie reduzieren Fehler, indem sie automatische Überprüfungen von Medikationsplänen durchführen und aktuelle medizinische Informationen bereitstellen, was das Risiko von Fehldiagnosen und falschen Verschreibungen minimiert. Zudem beschleunigen sie Arbeitsabläufe in Praxen und Kliniken, indem sie administrative Aufgaben wie Terminplanung und Dokumentation effizienter gestalten, wodurch mehr Zeit für die direkte Patientenversorgung zur Verfügung steht und letztendlich bessere gesundheitliche Ergebnisse erzielt werden können.

Innovationen fördern

Klare Standards schaffen Raum für neue Technologien und Anwendungen, indem sie eine einheitliche Grundlage bieten, auf der Entwickler und Ingenieure aufbauen können. Dies fördert Innovationen, weil Standards die Kompatibilität und Interoperabilität zwischen verschiedenen Systemen und Geräten erhöhen. Dadurch wird die Integration neuer Technologien erleichtert und Unternehmen sowie Verbraucher profitieren von einer breiteren Auswahl an Lösungen und Anwendungen, die effizienter und leichter zu implementieren sind.

Datensicherheit gewährleisten

Strenge Vorgaben schützen sensible Gesundheitsdaten umfassend durch detaillierte Datenschutzbestimmungen, die den Zugriff streng reglementieren. Dazu zählen Datenverschlüsselung, Passwort- und Authentifizierungsbeschränkungen sowie regelmäßige Überprüfungen und Audits. Diese Maßnahmen sind entscheidend, um die Patientenprivatsphäre zu gewährleisten und die Integrität der Gesundheitssysteme zu bewahren.

Patientenzentrierte Versorgung

Patienten erhalten zunehmend direkte Kontrolle über ihre Gesundheitsdaten und können selbst bestimmen, welche Ärzte oder Einrichtungen Zugriff haben. Dies ermöglicht informierte Entscheidungen und fördert eine bessere Vernetzung der Gesundheitsdienstleister, was zu effizienterer und individuell angepasster Versorgung führt. Ein wichtiger Vorteil ist die Vermeidung doppelter Untersuchungen, was Ressourcen schont und die Patientenbelastung mindert. Zudem verbessert sich die Kommunikation zwischen den Fachleuten, was die Qualität der Gesundheitsversorgung steigert und das Vertrauen der Patienten ins Gesundheitssystem stärkt.

Beschleunigung der Digitalisierung im Gesundheitswesen

Die Förderung innovativer Lösungen und moderner Technologien zielt darauf ab, die Effizienz im Gesundheitswesen zu steigern. Dazu gehören die Entwicklung und Implementierung digitaler Plattformen und Anwendungen, die Patienten und medizinisches Personal effektiver vernetzen. Technologien wie Telemedizin, elektronische Patientenakten und KI-gesteuerte Diagnosetools verbessern sowohl die Behandlungsqualität als auch die Kommunikation zwischen Gesundheitsakteuren. Dies erleichtert den Zugang zu medizinischen Dienstleistungen und optimiert die Arbeitsabläufe in Kliniken und Praxen.

Warum KRITIS-Unternehmen besonders betroffen sind

KRITIS-Unternehmen im Gesundheitswesen stehen vor spezifischen Herausforderungen. Ihre Aufgabe, essenzielle Dienstleistungen sicher und zuverlässig bereitzustellen, wird durch das DigiG noch anspruchsvoller. Zu den zentralen Anforderungen gehören:

• Erfüllung hoher Sicherheitsstandards: Insbesondere die BSI C5-Kriterien für Cloud-Dienste spielen eine wichtige Rolle.
• Optimierung der IT-Infrastruktur: Systeme müssen auf dem neuesten Stand und widerstandsfähig gegen Cyberangriffe sein.
• Compliance mit DigiG: KRITIS-Unternehmen müssen neue Prozesse und Technologien einführen, um den gesetzlichen Anforderungen zu genügen.

Maßnahmen des Staates zum Schutz kritischer Infrastrukturen

Der Staat unterstützt KRITIS-Unternehmen mit verschiedenen Maßnahmen:

• Rechtliche Rahmenbedingungen: Klare Vorgaben und Standards, um Digitalisierung sicher und effizient zu gestalten.
• Finanzielle Förderung: Zuschüsse und Unterstützung für die Einführung digitaler Technologien.
• Beratung und Zusammenarbeit: Kooperation zwischen öffentlichen und privaten Akteuren zur Stärkung der Resilienz.

Ziel ist es, KRITIS-Unternehmen bei der Umsetzung des DigiG zu entlasten und gleichzeitig die Sicherheit kritischer Infrastrukturen zu erhöhen.

Digitale Transformation in Krankenhäusern: Fortschritte durch das DigiG

Mit dem Digital-Gesetz (DigiG) beschleunigt sich die digitale Transformation im Gesundheitswesen erheblich. Krankenhäuser und medizinische Einrichtungen profitieren dabei von einer Reihe zentraler Maßnahmen, die Effizienz, Sicherheit und Patientenzentrierung fördern:

• Elektronische Patientenakten (ePA): Die ePA bietet einen zentralen Überblick über Medikationspläne, Behandlungshistorien und weitere Gesundheitsdaten. Sie hilft, Doppeluntersuchungen zu vermeiden und Medikationsfehler zu reduzieren, indem Informationen leicht zugänglich und transparent gemacht werden.
• Cloud-Nutzung und Sicherheit: Um Gesundheitsdaten sicher zu verarbeiten, setzt das DigiG auf die Einhaltung der strengen BSI C5-Kriterien. Dazu gehören robuste Verschlüsselungsverfahren, effektive Zugangskontrollen und regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen, um höchste Datensicherheit zu gewährleisten.
• Telemedizin und digitale Gesundheitsanwendungen (DiGA): Das DigiG fördert ortsunabhängige Versorgungsmodelle durch Telemedizin und digitale Gesundheitsanwendungen. Patienten können von flexiblen, digitalen Sprechstunden und innovativen Therapieansätzen profitieren.
• Cybersecurity und Sensibilisierung: Regelmäßige Schulungen und Informationskampagnen stärken das Sicherheitsbewusstsein bei Mitarbeitenden und helfen, Cyberrisiken frühzeitig zu erkennen und zu minimieren.
• Datenschutz und Patientenautonomie: Patienten behalten die Kontrolle über ihre Daten. Sie können entscheiden, wie ihre Informationen genutzt werden, und haben die Möglichkeit, der Speicherung in der ePA zu widersprechen, wodurch ihre Privatsphäre geschützt wird.

Diese Maßnahmen des DigiG setzen neue Standards für ein modernes, sicheres und patientenorientiertes Gesundheitswesen.

Auswirkungen und Vorteile für KRITIS-Unternehmen

Das DigiG bringt für KRITIS-Unternehmen nicht nur Herausforderungen, sondern auch erhebliche Vorteile:

• Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit: Digitalisierung macht Dienstleistungen effizienter und patientenzentrierter.
• Erhöhte Sicherheit: Strengere Standards schützen vor Cyberangriffen und Datenverlust.
• Kosten- und Zeitersparnis: Optimierte Prozesse reduzieren den administrativen Aufwand.

Fazit

Das DigiG als Wegbereiter einer digtialen Gesundheitsrevolution

Das Digital-Gesetz 2023 ist mehr als nur eine gesetzliche Vorgabe – es ist ein Meilenstein für die digitale Zukunft des deutschen Gesundheitswesens. Besonders für KRITIS-Unternehmen bedeutet es eine doppelte Herausforderung: die Anpassung bestehender Systeme und Prozesse an neue Standards sowie die aktive Mitgestaltung einer sichereren und effizienteren Gesundheitsinfrastruktur. Doch genau hierin liegt eine enorme Chance: Wer frühzeitig auf innovative Technologien setzt, stärkt nicht nur die eigene Resilienz, sondern wird auch zum Vorreiter in der digitalen Transformation. Mit der richtigen Umsetzung können Unternehmen nicht nur die Anforderungen des DigiG erfüllen, sondern langfristig von den Vorteilen der Digitalisierung profitieren – für sich selbst und für die Gesellschaft.

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