Am 25. September 2020 ist es soweit: DRACOON veranstaltet erstmalig das Online-Event „THE NEXT STEP“. Hierbei diskutieren wichtige Akteure aus Politik, Medien und Wirtschaft praktische Fragen und Lösungswege für die Arbeitswelt von morgen. Im Vordergrund steht das Thema „Digitalisierung – weltweit sicher arbeiten“.
Ein Panel-Talk des Events befasst sich mit dem Thema „Home, safe home - Sicher von zu Hause arbeiten und kommunizieren“.
Infolge von COVID-19 fanden sich zahlreiche Arbeitnehmer, die vorher noch nie von zu Hause ausgearbeitet haben, plötzlich im Homeoffice wieder. Doch gerade jetzt, wo viele Unternehmen ihren Mitarbeitern Remote Work verordnen, dürfen Sicherheit und Datenschutz nicht der Business Continuity zum Opfer fallen. Das Arbeiten von zu Hause kann dazu führen, dass gewohnte Strukturen entfallen und Nachlässigkeiten wie Datenpannen etc. zunehmen, die sich zu einem Boomerang für die IT- und Datensicherheit des gesamten Unternehmens entwickeln können. Hier braucht es eine Bewusstseinsbildung bei allen Mitarbeitern, aber auch die Schaffung einer technischen und organisatorischen Infrastruktur. Denn letztlich bestimmen die Motivation und das Ineinandergreifen der Mitarbeiter die Qualität des IT-Risikomanagements und damit den Erfolg des Unternehmens.
Florian Haacke, Leiter Unternehmenssicherheit bei Porsche, Dr. Karsten Krupna, Rechtsanwalt für IT- und Datenschutz und Dr. Catarina Katzer, Cyberpsychologin – diskutieren zusammen mit Moderatorin und Investigativ-Reporterin Sabina Wolf, wie man sicher in der neuen Normalität arbeiten kann.
In den Augen von Florian Haacke bringt das mobile Arbeiten bringt große Veränderungen in etablierte Arbeitsabläufe. Diesen Prozess gilt es seiner Meinung nach für und mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sicher und nutzerfreundlich zu gestalten.
Dr. Karsten Krupna betont dabei die organisatorischen und technischen Hürden, denen Unternehmen bei der Umstellung auf Remote Work ausgesetzt waren und sind: „Mit dem Lockdown haben sich viele Unternehmen erstmals intensiv mit den Themen IT-Sicherheit und Datenschutz im Zusammenhang mit der Homeoffice-Tätigkeit auseinandergesetzt. In diesen Fällen mussten u.a. die Anforderungen an die private Arbeitsumgebung, die Anbindung an das Firmennetz oder die Nutzung von Videokonferenzsystemen zwangsläufig in kürzester Zeit geklärt werden. Zudem stellte sich die grundsätzliche Frage nach der Gewährleistung der Vertraulichkeit, wenn die gesamte Familie zu Hause ist. Schließlich mussten die Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats berücksichtigt werden, obwohl alle Beschäftigten im Homeoffice waren und so eine Betriebsvereinbarung nicht wie gewohnt abgeschlossen werden konnte.“
Trotz dieser anfänglichen Herausforderungen stellte sich die Arbeit im Homeoffice für viele Betriebe als zukunftsfähig heraus. Allerdings gibt Dr. Krupna auch zu bedenken, dass Betriebe beim Thema Datenschutz keine Kompromisse eingehen sollten: „Bei der Wahl von Cloud-Diensten und Anbietern von Videokonferenzen sollte Compliance mit Datenschutzgesetzen oberste Priorität eingeräumt werden. Auf Verständnis oder einen ‚Bonus‘ in Zeiten von Corona können Unternehmen jedenfalls nicht hoffen. Wenn Betriebe diesen Punkt miteinkalkulieren, sind sie einen Schritt weiter und gut gewappnet für die neue Normalität“
Dr. Catarina Katzer beleuchtet die Sicht aus Perspektive der Arbeitnehmer und zeigt auch hier neue Herausforderungen auf: „Die neue digitale Arbeitswelt erhöht die Anforderungen auch in erheblichem Maße aus cyberpsychologischer Sicht an die Mitarbeiter. Erhöhte Selbstorganisation und rein digitales Arbeiten machen Arbeitspensum sowie Kommunikation anstrengender und verstärken das digitale Stresslevel. Ein Beispiel ist hier etwa das Phänomen Zoom Fatigue.“
Doch aus Dr. Katzers Sicht gibt es auch hier Ansätze seitens der Betriebe, die für einen besseren Ausgleich sorgen: „Um negative Folgen wie Produktivitätseinbußen, Fehlerhäufigkeit und Verlust von Cybersicherheitsdenken zu verhindern, sollten Unternehmen ihren Mitarbeitern einen umfassenden digitalen Support und eine Infrastruktur anbieten. Beispielsweise in Form von digitalen Beratungsteams für Probleme im Umgang, digitalem Stress und persönlicher Situationsbetrachtung. Auch sollten Mitarbeiter in die Erarbeitung von Nutzungsstrukturen eingebunden und individuelle persönliche Absprachen mit den Mitarbeitern getroffen werden. Digitales kann ergänzen, aber den Menschen nicht ersetzen.“
Das Event wird am 25.09.2020 ab 10 Uhr unter https://www.dracoon.com/the-next-step live gestreamt. Auch die Anmeldung zu den Breakout Sessions erfolgt dort. Interessierte finden auf der Seite alle Infos zum Event. Keynote-Speaker sind Janina Kugel, Aufsichtsrätin und Advisor, Jaak Tarien, Leiter des NATO Cooperative Cyber Defence Centre of Excellence aus Tallinn sowie Bestseller-Autor Veit Etzold (u.a. Dark Web). Weiterhin erwartet die Teilnehmer des Events zwei Panel-Talks, in denen hochkarätige Speaker ihr Fachwissen weitergeben.
Die Teilnahme ist kostenlos. Freiwillige Spenden können jedoch an die Stiftung Bildung gerichtet werden. Die Initiative unterstützt u. a. finanziell benachteiligte Kinder und Jugendliche mit technischer Ausstattung, damit diese in Zeiten von Homeschooling ohne Benachteiligung am digitalen Unterricht teilnehmen können.
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