4 Min. Lesezeit
Was macht eigentlich ein Quality Assurance Manager in der IT?
Eva Janik : 31.01.23 00:00
- Quality Assurance Manager überwachen in der IT die Qualität von Softwareprodukten, entwickeln Qualitätsstandards und stellen deren Einhaltung sicher.
- Wichtige Fähigkeiten für QA Manager sind Detailgenauigkeit, analytische Fähigkeiten, Kommunikationsstärke und Teamgeist.
- QA Manager müssen sich ständig weiterbilden, z.B. durch ISTQB®-Zertifizierungen und den Austausch in Fach-Communities.
- Vorurteile wie "QA ist weniger wertvoll als Entwicklung" sind ungerechtfertigt; QA spielt eine zentrale Rolle in der Produktqualität.
- In diesem Artikel erfahren Sie, wie vielseitig und wichtig die Rolle eines QA Managers bei DRACOON ist, und erhalten Einblicke in die Herausforderungen und Erfahrungen in diesem Berufsfeld.
Tipps & Tricks für den Testing-Alltag
Kennen Sie das? Es gibt bestimmte Begriffe, die begegnen einem immer wieder. Wenn es aber darum geht, in wenigen Worten zu beschreiben, was sich eigentlich dahinter verbirgt, gerät man mit seinem Halbwissen schnell in die Bredouille. Quality Assurance (kurz QA) ist so einer. Dabei lässt sich die QA-Abteilung wohl am einfachsten als Hüterin der Qualität beschreiben. Das QA-Team von DRACOON übernimmt die Verantwortung dafür, dass Qualitätsstandards nicht nur entwickelt und umgesetzt, sondern final auch eingehalten werden.
Doch wie kommt man eigentlich dazu, in der QA im IT-Bereich zu arbeiten? Welche Vorkenntnisse und welche Ausbildung benötigt man dafür und wie kann man sich in dem Segment am besten weiterbilden?
Diesen Fragen haben sich unsere Kolleginnen Sonja und Marlis gestellt. Seit November 2022 erscheint regelmäßig ihr Podcast „QA tittle-tattle“, in dem sie auf charmant-informative Weise mit Mythen rund um Testing & Co. aufräumen und Tipps und Tricks für den Testing-Alltag geben.
Mit uns haben die beiden u. a. über die Stereotypen und Vorteile gesprochen, denen man als Tester:in im täglichen Arbeitsleben begegnet.
🔎 Was macht einen guten Tester aus?
Sonja: Wenn du im Testing arbeiten möchtest, brauchst du auf jeden Fall einen Blick fürs Detail und analytische Fähigkeiten. Vieles ist nicht offensichtlich zu erkennen, deshalb ist eine gewisse Grundneugier und ein gesunder Spürgeist total hilfreich. Außerdem sollte man kommunizieren können – mündlich und schriftlich. Das wird jetzt im ersten Moment vielleicht belächelt, aber das ist sicherlich eine der zentralen Fähigkeiten, die man haben sollte. Wer nachlässig testet oder sich ungenau ausdrückt, verstärkt Produktfehler. Kommunikation ist gerade im Austausch mit den anderen Disziplinen, wie dem Produktowner, Designer:innen und Entwickler:innen extrem wichtig, wenn man sich mit den unterschiedlichsten Bereichen mit den unterschiedlichsten Bedürfnissen austauschen muss. Neben der Kommunikation ist hier der Teamgeist für den gemeinsamen Erfolg ausschlaggebend.
Marlis: Man braucht einfach eine gewisse Leidenschaft und ein Ownership, um in der QA Fuß zu fassen. Flexibilität ist auch eine ganz entscheidende Superkraft, die man haben sollte. Wenn jemand stur nach Schema F arbeiten möchte, wird er in der QA vermutlich nicht glücklich. Zudem erfordert die Arbeit in dem Bereich ein umfassendes Verständnis der Software und ihres Eco-Systems. Man sollte den Wunsch haben, das Produkt immer noch besser machen zu wollen.
🔎 Warum habt ihr euch für eine Karriere in der QA entschieden?
Marlis: Ursprünglich bin ich durch Zufall und Glück in der QA gelandet, habe mich dann aber aus verschiedenen Gründen bewusst dazu entschieden diesen Weg weiterzugehen. Die Branche allgemein bietet sehr viel Flexibilität, ist zudem ein sicherer Arbeitsplatz und man kann sich in jegliche erdenkliche Richtung weiterentwickeln. Speziell auf den Bereich der QA bezogen, finde ich gerade den Punkt "Testing is an ever changing field“ so spannend. Jeder Tag ist anders und mit jedem Tag warten neue Herausforderungen auf dich. Teilweise braucht es mühsame Wiederholungen, um zu verstehen, was genau das Problem ist. Man arbeitet oft auch unter Zeitdruck und muss immer wieder neue Systeme lernen, das Produkt verstehen und die Qualität immer wieder aus verschiedenen Aspekten betrachten. Als Teil der QA weiß man am besten über das System Bescheid und hat überall die Finger im Spiel ;-)
Sonja: Als Tester:in ist man idealerweise immer die Person, die das System am besten kennt – und zwar jede Schwäche, jede Stärke und genauso jedes Risiko. Man kann unendlich viel dazu lernen und Dinge ausprobieren – frei nach dem Motto „try fast, fail fast“. Es gibt selten nur eine richtige Herangehensweise oder Lösung und deswegen ist eine Arbeit in der QA total abwechslungsreich und vielfältig. Der Job ist für mich sehr erfüllend, weil man durch das Aufdecken von Bugs, der Beratung und durch Verbesserungsvorschläge ganz zielgerichtet und in Zusammenarbeit mit Product Owner, Designer:innen und Entwickler:innen zur Verbesserung der Produktqualität beiträgt.
🔎 Mit welchen Vorurteilen oder Stereotypen muss man sich in der QA immer wieder auseinandersetzen?
Sonja: Man liest häufig darüber, dass den Job in der QA jede/r ausführen kann, d.h. keine besonderen Fähigkeiten benötigt werden und der Beitrag der QA demnach weniger Wert zu sein scheint als der der Entwicklung. Das ist natürlich definitiv nicht gerechtfertigt. Jeder Part im Unternehmen hat seine Daseinsberechtigung und der QA-Part ist extrem wichtig, um zu prüfen, ob das Produkt den gängigen Standards genügt und kundengerecht eingesetzt werden kann. Oftmals wird die QA auch als Grund für Verzögerungen gesehen, als die Instanz, die unnötig Zeit und Geld kostet, weil deswegen der Sprint nicht abgeschlossen werden konnte oder aber weil eine Software-Version nicht released werden kann, da die QA keine Freigabe erteilt hat. Kostet die QA wirklich unnötig Zeit und Geld, dann kann das meines Erachtens nur daran liegen, dass zu viel oder die falschen Dinge getestet wurden. Bei gezieltem risikobasiertem Testen und unter Berücksichtigung von Kosten und Nutzen sollte dieser Fall nicht eintreten.
Marlis: Gerade das Thema „wenn es zur Entwicklung nicht reicht, landet man in der QA“ wird leider immer noch recht häufig diskutiert. Ein QAler braucht viele Fähigkeiten, unter anderem analytische, den Blick fürs Detail und den Drang sich konstant weiterzubilden. Gerade im Bereich der Testautomatisierung sind sehr gute Programmierkenntnisse ausschlaggebend für den Erfolg, wie auch bei den Entwickler:innen, wenn sie den Produktcode schreiben. QA und Entwicklung unterscheiden sich hier lediglich im Fokus, was programmiert wird und sollten als Team auf Augenhöhe zusammenarbeiten, um das Beste aus dem Produkt zu machen.
🔎 Mit welchen Weiterbildungen habt ihr in der QA gute Erfahrungen gemacht?
Sonja: Als Basis kann ich die Fortbildung zum „ISTQB® Certified Tester - Foundation Level“ empfehlen. So hat man auf jeden Fall mal eine Grundlage, auf der man aufbauen kann. Das International Software Testing Qualifications Board, kurz ISTQB, ist eine gemeinnützige Zertifizierungsstelle für Softwaretester:innen, die sich aus ehrenamtlich agierenden Expertengremien zusammensetzt. Die haben es sich als Ziel gesetzt, eine standardisierte Ausbildung für professionelle Softwaretester:innen zu erarbeiten und bieten zum Teil wirklich gute Kurse an. Konferenzen und Meetups empfinde ich in Bezug auf Weiterbildung ebenfalls als extrem wertvoll. Hier hat man einen 1:1 Austausch mit Gleichgesinnten und kann sich neue Impulse für die eigene Arbeit holen.
Marlis: Auch der aktive Austausch in einschlägigen Communities, wie z. B. der Ministry of Testing ist super, um den eigenen Erfahrungsschatz zu erweitern. Zusätzlich kann man Online-Kurse von Plattformen wie z. B. udemy.com nutzen um sich gezielt weiterzubilden. Generell hilfreich ist es außerdem sich allgemeine Programmierkenntnisse anzueignen. Meine Empfehlung ist es, hier erst mal mit Python zu starten.
🎧 Wer dem Podcast von Marlis und Sonja übrigens folgen möchte, kann „tittle-tattle“ einfach über die gängigen Streamingdienste abonnieren.
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Wir freuen uns darauf, dich kennen zu lernen.
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